Veränderte Familienstrukturen und die Folgen für soziale Verantwortung und Erziehung

Eindrücke der Fachtagung des Kinder- und Jugend-Netzwerkes NÖ Mitte

Am 7. Oktober 2025 fand in St. Pölten die diesjährige Fachtagung des  Kinder- und Jugend-Netzwerkes NÖ Mitte statt. Unter dem Leitthema „Veränderte Familienstrukturen und die Folgen für soziale Verantwortung und Erziehung“ versammelten sich zahlreiche Fachkräfte aus Sozialpädagogik, Psychologie und Jugendhilfe, um aktuelle Entwicklungen in der Familienlandschaft zu reflektieren und neue Perspektiven zu gewinnen.

Eröffnet wurde die Fachtagung mit einem Vortrag von Christine Geserick vom Österreichischen Institut für Familienforschung (Universität Wien). Unter dem Titel „Familien heute“ beleuchtete sie die Entwicklungen familiärer Lebensformen und die Herausforderungen, die mit der zunehmenden Vielfalt von Partnerschaft und Elternschaft einhergehen wie zB dem Co-Parenting oder der Verantwortungsgemeinschaft.

Dr. Olaf Kapella vom Österreichischen Institut für Familienforschung beleuchtete in seinem Vortrag unter dem Titel „Elternschaft im Wandel“, wie gesellschaftliche und ökonomische Veränderungen die Rollenbilder in Familien beeinflussen. Deutlich wurde, dass traditionelle Vorstellungen von Mutter- und Vaterrolle zunehmend durch vielfältige Familienformen abgelöst werden – ein Prozess, der neue Chancen, aber auch Herausforderungen für Erziehung und soziale Verantwortung mit sich bringt.

Der Nachmittag stand im Zeichen praxisnaher Workshops, die Einblick in unterschiedliche Lebensrealitäten und pädagogische Handlungsansätze gaben. Besonders eindrucksvoll waren:

  • „Wenn Mama und/oder Papa psychisch krank sind“ (Mag. Birgit Riedinger, KIPKE St. Pölten),
  • „Familie Kunterbunt“ (Mag. Marion Wallner, RAINBOWS),
  • „Elternsein im Smartphone-Zeitalter“ (Dr.in Gabriela Markova, Universität Salzburg), sowie
  • „Traditionelle und moderne Erziehungsmodelle im Vergleich“ (Anke Huber).
  • „Es geht nur gemeinsam“ – Soziale Netzwerke und Gemeinwesenarbeit als Alternative zum Dorf? – (Barbara Rieder MA)

Insgesamt vermittelte die Fachtagung ein lebendiges Bild davon, wie sich Familien heute in einer sich stetig wandelnden Gesellschaft neu finden und definieren. Für die pädagogische Praxis wurde deutlich: Begleitung, Verständnis und Stabilität bleiben zentrale Werte – auch und gerade in Zeiten des Umbruchs.

Für unsere Arbeit in den SPWG Stiefern bedeutet das:
👨‍👩‍👧‍👦 Kindern und Jugendlichen sichere Beziehungen bieten
🤝 Werte und Verantwortung im Alltag leben
🌱 Selbstständigkeit fördern, ohne Verlässlichkeit zu verlieren

Tradition und Wandel müssen kein Widerspruch sein – sie ergänzen einander.